Dieser erste Ortskern des heutigen Sierre entwickelte sich im 14. Jahrhundert zu einem offenen Ort ohne Stadt- und Befestigungsmauern. Ab dem 17. Jahrhundert entstanden sehenswerte Patrizierwohnsitze. Im 19. Jahrhundert
liessen sich in diesem Stadtviertel des Adels Kaufleute und Handwerker nieder. Sehenswert ist auch die Kirche Sainte-Catherine, ein barockes Meisterwerk, das im 17. Jahrhundert in diesem Ortsteil gebaut wurde.
Glarey, aus dem Lateinischen Glaretum, „Ort, wo die Überschwemmungen Kiesel hinterlassen“, bildet die Grenze der in Sierre gesprochenen Sprachen (Französisch/Deutsch). Dieses pittoreske Stadtviertel ist für seine Bistros und deren gemütliches Ambiente bekannt. Die Familiennamen aus dem Oberwallis vermischen sich harmonisch mit denen der Bewohner des Val d'Anniviers, für die dieses Dorf während der jährlichen Transhumanz das Tor zur Rhoneebene darstellte.
Das nur wenige Schritte vom Ortskern gelegene Stadtviertel Borzuat ist eine regelrechte Oase der Ruhe und des Friedens. Begrenzt im Süden vom alten Bourg und der Kapelle Notre-Dame-des-Marais, erstreckt sich dieses
kleine Dörfchen inmitten der Stadt über seine Hauptstrasse mit ihren typischen Häusern, deren Geschichte von der Transhumanz geprägt ist. Bis in die 90er Jahre war das Viertel auch für seine zahlreichen Bistros und seine traditionellen Veranstaltungen bekannt.
Das Viertel der Bewohner von Saint-Jean am Fusse der Rebberge konnte sich seine Authentizität bewahren. Hier finden Sie die berühmten „Carnotzets“ - kleine Kellergewölbe für die Weindegustation - sowie das Nomadenhaus
„Maison du Remuage“, ein erhaltenes Wahrzeichen aus der Zeit der Transhumanz. Die von den Bewohnern angebrachten Dekorationen verleihen diesem malerischen Stadtviertel ein zauberhaftes Flair.
Das oberhalb von Sierre gelegene Muraz pflegt seinen mediterranen Charakter zwischen Rebbergen und alten Mauern. Die alten Wohnhäuser von Muraz ähneln denen im Val d'Anniviers, mit ihren regionaltypischen „Raccards“ (Dreschböden für den Weizen), den Kornspeichern zur Aufbewahrung der Ernte oder auch den Stallscheunen für Heu und Vieh. Die Kirche von Muraz mit ihrem neugotischen Dekor ist ebenfalls einen Besuch wert. Die zahlreichen Kellereien und sanfte Lebensart tragen zum Charme dieses Viertels bei.
Villa, ein Ortsteil im Nordwesten der Stadt, vereint in seinem symbolträchtigen Schloss aus dem 16. Jahrhundert das Beste, was das Terroir an Weinen und Produkten zu bieten hat. Von den mitunter stürmischen Gewässern
der Monderèche gezeichnet, verfügt dieses charaktervolle Stadtviertel noch über einige diskrete Kellereien und bewahrt seine Traditionen, unter anderem mit dem immer noch aktiven Verein „Corps de Dieu de Villa“.
Im Mikrokosmos von Sierre bildet das Stadtviertel Noës eine Gemeinschaft für sich. Direkt an den Hang gebaut, pflegt es mithilfe der sehr aktiven zahlreichen lokalen Vereine seine Unabhängigkeit von der Stadt. Eingebettet
zwischen Rebbergen, der Rhone und den breit angelegten Obsthainen, ist Noës ein authentisches und malerisches Viertel - oder Dorf.
Um sich vor den Überschwemmungen der noch unbegradigten Rhone zu schützen, liessen sich die ersten Bewohner von Sierre auf den Hügeln Géronde, Goubing oder Planzette nieder. Auf dem Planzette-Hügel, zwischen
den erfrischenden Oasen der „Petits-Lacs“ und dem Gerundensee, stehen noch heute schöne Anwesen umgeben von ergiebigen Rebbergen.
Granges, stromabwärts in der Rhoneebene, hat sich 1972 mit Sierre zusammengeschlossen. Das an den zwei Hügeln gelegene Dorf, über dem sich drei Burgen erheben, war in der Rhoneebene eine wichtige Durchgangsstation. Nachdem der Fluss begradigt worden war, entstanden zahlreiche Obstplantagen
um das alte Dorf. Heute leben fast 1'500 Menschen in dieser Oase des Friedens, die ideal zwischen Sierre und Sion liegt.